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Überraschung

veröffentlicht am: 30. Mai 2019 | Doris Renoldner

29. Mai 2019 - Ziemlich fertig kommen wir nach 25 Stunden Anreise (mit Auto, Flugzeug, Bus, Fähre, Taxi)

in der Canoe Cove Marina auf Vancouver Island an. Nomad steht eingezwickt zwischen anderen Booten im Werftgelände und sieht ein bisschen traurig aus. Dreckig. Vernachlässigt. Als wir den Niedergang runter in die Kajüte steigen, merken wir sofort, dass es durch zwei undichte Fenster geregnet hat - Furnier wellt sich an den Holzverkleidungen. An Deck und am Rumpf blättert stellenweise der Lack ab. Tribut von drei Jahren Arktis. Die nächste Überraschung: In Kanada gibt es keine Zweikomponentenfarben. Also bleibt uns nur "Ausfleckerln" mit den Farbresten, die wir noch an Bord finden. Auch das Trilux 33 - Antifouling, das wir seit Jahren verwenden, können wir hier nicht kaufen - wegen Umweltschutz. Das hier erhältliche Trilux II hilft so viel wie Schuhpaste.

Dann der Schock: Die Ruder-Hydraulik ist undicht, auch die Schläuche sind beschädigt. Also keine Routine-Wartungsarbeit., eher "Matador für Erwachsene". Wir bauen den unteren Teil des Ruders aus, um den Hydraulikzylinder herauszufummeln. In unserem schier endlosen Ersatzteillager suchen wir nach den passenden Simmerringen, O-Ringen, etc. Jetzt hoffen wir, dass wir das Puzzle wieder dicht bekommen.

Es mag an der Erschöpfung der langen Anreise liegen, am Jetlag von neun Stunden oder einfach nur an der Lebensumstellung, aber wir fremdeln ein wenig. Denken an unsere bequeme, kleine Wohnung in Puchberg. Fühlen uns aus den Takt gebracht und etwas verloren. Wir müssen Nomad erst wieder richtig kennenlernen - mit all ihren Eigenheiten, Problemen, Schönheitsfehlern. Unser 31 Jahre altes Aluminiumschiff, das wir neun Monate lang im Stich gelassen haben.

Unser Sorgenkind - der Hydraulikzylinder vom Ruder

Trailer


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