Oktober geht in den November über. Die Bäume sind mit Gold überzogen, die Landschaft lodert und schimmert.
In unserem Garten hat sich ein Laubteppich über die Wiese gebreitet. Herbsttage wie gemalt, tiefes Licht.
Wir sitzen viele Stunden vor dem Computer, arbeiten fieberhaft an der Fertigstellung des neuen Vortrags PACIFIC ODYSSEY, kämpfen gegen einen grippalen Infekt, trinken Ingwertee mit Zitrone und Honig bis zum Gehtnichtmehr und blicken auf den immensen Schatz an Erinnerungen zurück. So viele Bilder vor dem inneren Auge, so viele gemeinsame Abenteuer. Wieder einmal wird uns bewusst, wie wenig man doch in zwei Stunden Liveshow erzählen kann. Wo fängt man an? Wo hört man auf? Welche Geschichte nimmt man rein? Welche lässt man weg? Ist hier das Foto besser oder doch der Videoclip? Fragen über Fragen. Ich bin meist für die gestrafftere Version, Wolf verliert sich gerne in Details. Am Ende einigen wir uns auf die Variante, die uns beiden gefällt. Unsere dreijährige Tour von Alaska nach Französisch Polynesien und wieder retour nach Alaska war eine sehr emotionale Reise. Fast wie ein Schwebezustand und von dem wir hofften, dass er niemals enden würde.
Wir haben einen Kreis durch den Pazifik gezogen, haben das Ende mit dem Anfang verbunden. Kreise sind einzigartig, weil sie endlos sind. Alles Endlose ist wundersam. Wir wussten, dass wir den Horizont nie einholen können, aber wir haben ihn dennoch gejagt. Wir glaubten, viel von der Welt gesehen zu haben, aber es gibt zu viel Welt und zu wenig Leben. Jetzt hoffen wir auf volle Vortragssäle. Trotz Corona, YouTube, Dauerstress im Alltag, Untergangsstimmung. Dass wir unser Publikum wieder entführen dürfen ins Land des Glücklichseins, denn jeder mag Happy Ends.
C-Reef, Tahanea Atoll, Tuamotus, Franz. Polynesien
