Der erste Schwung an Vorträgen liegt bereits hinter uns. Unzählige Kilometer sind wir mit unserem alten Kastenwagen gefahren,
haben zu viel Junkfood in uns reingestopft und uns oft unausgeschlafen gefühlt. Manche Veranstaltungen waren ausverkauft, was in diesen Zeiten schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Treten wir vor die Öffentlichkeit, verlieren wir die Anonymität. Was mir aber in den letzten Wochen bewusst wurde, ist ein viel höherer Verlust. Ich befürchte, dass wir unsere Reise verlieren könnten. Monatelang stellen wir die Show zusammen, dann tingeln wir mit ihr durchs Land. Welches Thema, welche Geschichte steht das durch? Befinden wir uns in einem Roadshow-Abenteuer oder sitzen wir in der Falle? Und doch ist jede Präsentation eine wunderbare Erfahrung. Oft bemerkt man schöne Momente erst, wenn man sie hinter sich hat. Und wir verspüren ein großes Gefühl der Dankbarkeit, dass Menschen auch heute noch in den Vortragssaal kommen und sich in eine andere Welt entführen lassen.
Eine Frage, die uns immer wieder gestellt wird, lautet: „Wo hat es Euch am besten gefallen? Welches ist das schönste Land, welcher der schönste Ort?“ Natürlich könnte ich darauf lossprudeln und weiß oft gar nicht, wo ich anfangen soll. Das schönste Land? Ja, wofür denn? Zum Urlaubmachen? Zum Segeln? Zum Baden? Zum gut Essen? Zum Wandern? Jedes Land hat seine Reise. Ich könnte vom Gletschereis und den heißen Quellen in Alaska schwärmen. Mir würde viel über Französisch Polynesien einfallen, das abseits des beaten track noch seine Nebenfahrbahnen hat: Berge, unbewohnte Atolle, einsame Ankerplätze. Alles Geschmacksache. Ich bewerte Länder ungern. Ich kann niemandem sagen, wo es am schönsten ist. Ich habe überall etwas entdeckt, aber ich bin auch sehr begeisterungsfähig. Wichtig: sich überraschen lassen! Vielleicht sollte die Frage lauten: Wohin soll man unbedingt segeln? Dorthin, wohin die Sehnsucht einen führt!
Wir wünschen Euch allen besinnliche, friedliche Weihnachten und dass Ihr im neuen Jahr Eurer Sehnsucht folgen könnt!