Rückblick: Nach zwei pandemiebedingten Pausejahren öffnete die Boot Tulln heuer endlich wieder ihre Pforten.
Wolf und ich freuten uns riesig, unsere Liveshow Pacific Odyssey zu präsentieren. Es war ein Restart nach drei Jahren Abstinenz, denn bei der letzten Bootsmesse vor Corona im März 2020 ankerten wir in Atuona auf der Insel Hiva Oa in Französisch Polynesien. Damals wussten wir noch nichts vom knapp bevorstehenden 50 tägigen Lockdown.
„Schön, wieder hier zu sein!“, hörten wir sowohl von den Besuchern als auch von den Ausstellern. Wir spazierten durch die Gänge und blieben bei unzähligen Messeständen stehen, um zu plaudern. Nach über 30 Jahren Fahrtensegeln kennen wir die österreichische Familie des Wassersports. Christian und Florian von Raudaschl Sails winkten uns schon von weitem zu. „Wir haben Euren reparierten Großsegel-Lazybag mit dabei!“ Ganz lieben Dank dafür! Freitag und Samstag erinnerten mich an die die „good old days“: Menschentrauben in den überfüllten Hallen, viel Geschiebe, Andrang bei den Yachten, die man besichtigen durfte. Begeisterung und gute Laune hingen in der Luft. Jeder Ort hat seinen Klang, seinen Geruch und seine Farbe. Die Boot Tulln duftet für mich immer nach Fernweh und Aufbruch.
Ausblick: Zwei Fragen, die uns ständig gestellt wurden: Wo steht Euer Boot? Und wann geht es wieder los? Also: Nomad wartet in Texada Island, British Columbia auf uns. Die kleine Insel liegt knapp 100 Seemeilen nordwestlich von Vancouver, und Mitte Mai wollen wir dorthin zurückfliegen. Die nächste Boot Tulln findet übrigens vom 29. Februar bis 3. März 2024 statt! Wir beide werden vermutlich nicht dabei sein. Wenn alles läuft wie geplant, wollen mit unserer Nomad heimwärts nach Europa segeln. Welche Geschichte beginne ich hier gerade zu erzählen, wohin wird sie uns führen, wie wird sie enden? Frei nach Schopenhauer könnte ich sagen, die Wirklichkeit richtet sich nur selten nach den Plänen, die wir uns für sie machen. Das Leben steckt bekanntlich voller Überraschungen.