Wir laufen durch Nadi und stellen fest: Fidschianer sind ausgesprochen freundliche Menschen. „Bula“ ruft man uns überall entgegen -
– auf der Straße, im Bus, in Geschäften. Und natürlich hören wir das fidschianische Dauer-Hallo auch am schmuddeligen Markt. Dort decken wir uns nicht nur mit Obst und Gemüse ein, sondern kaufen ebenso Kava (Yaqona-Wurzeln) für die traditionelle Sevusevu-Zeremonie in den Dörfern. „What´s your name?“ fragt uns eine indische Kava-Händlerin, während sie kunstvoll die magischen Wurzeln in Zeitungspapier verpackt und mit einem bunten Band zusammenschnürt. „Doris und Wolfgang kann hier niemand aussprechen“, meint sie lachend. „Ihr müsst eure Namen ändern.“ Aus Doris wird kurzerhand Dorika. Für Wolfgang findet sie keine Lösung – also einigen wir uns auf „Lupo“, italienisch für Wolf und für jeden leicht auszusprechen.

Vier Wochen lang segeln wir mit Freunden aus der Heimat durch die traumhaften Yasawa-Inseln im Westen von Fidschi. Der Archipel ist ein wahres Urlaubsparadies: kurze Distanzen, traumhafte Strände, glasklares Wasser. Wir wandern über steile Inselpfade, schnorcheln über bunten Korallengärten, schlürfen Espresso Martini im Barefoot Resort, genießen traditionelles Erdofen-Essen, sitzen beim Lagerfeuer am Strand und bestaunen Sonnenuntergänge, die manchmal sogar im legendären „Green Flash“ gipfeln. Ein Naturphänomen, das als grüner Blitz aufleuchtet, wenn der letzte Sonnenrand hinterm Horizont verschwindet. Nur einmal pro Woche sorgt eine Schlechtwetterfront mit westlichen Winden für Nervenkitzel. Dann wünscht man sich in den Yasawas mehr als einen rundum geschützten Ankerplatz (Blue Lagoon).

Unsere neuen Namen sorgen für Gesprächsstoff. „Ah, Dorika! Was für ein schöner Name!“, höre ich oft. Doch während die Einheimischen begeistert sind, merkt sich mein Ehemann meinen neuen Namen überhaupt nicht. Stottert rum und nennt mich Dorita, Dodo oder Dorina, was zu manch lustigen bis peinlichen Situationen führt. Im 40 Seelen-Dorf Sawa-i-Lau treffe ich eine Frau, die ebenfalls Dorika heißt. Überschwänglicher Handshake, quasi Schwesternschaft – und bei mir ein bisschen das Gefühl, zu schwindeln. Doch genau solche Erlebnisse machen das Inselhüpfen in Fidschi so besonders: neue Eindrücke, neue Begegnungen – und manchmal auch eine neue Identität. Ob Dorika und Lupo wirklich bleiben, wissen wir nicht. Mal sehen, ob und wie schnell wir uns an die neuen Namen gewöhnen!
Sota Tale (Auf bald) von Dorika und Lupo! :-)
